Sonntag, 22. April 2012

Besuch bei Peter Sackmann in Baiersbronn (20.-22.1.2012)

Diesen Traum hegen wir schon seit Jahren: uns einmal bei Jörg Sackmann in seinem 4-Sterne-Hotel in Baiersbronn verwöhnen zu lassen: zu Alices Geburtstagen hat es nie geklappt, also "schenken" wir unserem Sohn zu seinem Geburtstag eine sturmfreie Bude und räumen für seine 3-Tages-Fete das Feld.

Bei der Reservierung (vier Wochen vorher) hören wir, dass nur noch 1 Zimmer frei ist - und das auch noch im Apartmenthaus "Sonnenhalde", das 200 Meter weg liegt und uns eigentlich gar nicht passt, da man sich für die Sauna jedemal komplett umziehen muss. Da wir die "Verwöhnpension" zum Einheitspreis wählen (mit 5-Gang-Wahl-Menü" ...), ist es schon erstaunlich, dass es das gleiche kostet, egal ob man im Haupthaus wohnt oder im 60er-Jahre-Flair der Sonnenhalde. Bei der Begrüßung erfahren wir, dass in den letzten Wochen eine erhebliche Fluktuation an Ab- und Anmeldungen geherrscht hat. Da wundern wir uns schon, dass wir nicht angerufen wurden, um zu fragen, ob wir nicht doch ins Haupthaus wollen, denn das hatten wir ja deutlich zu verstehen gegeben. Nach dem Wochenende wundern wir uns aber nicht mehr, denn das passt perfkt ins Bild.

Das Haupthaus ist sehr verwinkelt mit An- und Umbauten und wirkt so, als sei seit den 60er Jahren nichts mehr modernisiert worden. Alles ist drückend und dunkel eingerichtet. Ausnahme ist die Wellness-Abteilung im Keller, modern und geschmackvoll, auch wenn sie genauso verwinkelt wie das ganze Haus gebaut ist. Wir gehen trotzdem nur einmal in den Wellnessbereich, denn die Mini-Umkleide ist eine Katastrophe, und sich nachher wieder komplett anzuziehen und bei matschigem Regenwetter zum Nebenhaus zu pilgern, macht nicht richtig Spaß ... Gut dass es Biathlon gibt, so dass wir uns Tee und Trinkschokolade kaufen und uns wegen der Kälte im Zimmer dick eingemummelt vor den Fernseher setzen können (im Apartment gibt es zwar einen Wasserkocher und jede Menge Altgeschirr (bei Haushaltsauflösungen billig erstanden?), aber nicht einmal einen Teebeutel ...).

Bisher wurden wir im Rahmen unserer Pension also nicht sehr verwöhnt. Aber noch haben wir auch nichts gegessen ... Obwohl die Hausgäste natürlich nicht in Sackmanns Sternerestaurant essen, erwarten wir aus einer solchen Küche allerdings schon andere Ergebnisse als das was wir abends auf den Teller bekommen: zu kalt, zu zäh, zu gewöhnlich: Massenabfertigung. Vielleicht sollten die Köche ihrem Chef mal bei der Arbeit zusehen.

Ursprünglich wollten wir zumindest einen Abend bei Sackmann selbst essen, aber nach diesen Vorerlebnissen scheint uns das System Sackmann auf Nepp ausgerichtet zu sein. Möglichst wenig in die Hausgäste investieren, dafür aber kräftig abkassieren (von Freitag abend bis Sonntag früh kostet der Spaß immerhin über 600 EUR, und dafür gibt es nicht mal einen Teebeutel ...). Dafür müssen wir mit Sicherheit nicht in den Schwarzwald fahren. In der Pfalz isst man wahrscheinlich in jedem Lokal besser, und die Atmosphäre ist auch herzlicher. Wenn man das z.B. mit der "Krone" in Herxheim vergleicht, ist das "Hotel Sackmann" tiefste Provinz.
Wir waren hier gleich zweimal: das erste und das letzte Mal. Jörg Sackmann wird das allerdings herzlich egal sein.

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