Sonntag, 22. April 2012

Anna Depenbusch in Heidelberg (30. März)

Auch dieser Abend hat wie so viele andere eine Vorgeschichte. Zu Weihnachten hat mir Alice Themengeschenke gemacht: Mir weitgehend unbekannte deutsche Musik plus jeweils ein "Add-on" - bei Gisbert zu Knyphausen drei Knyphausen-Weine (mehr braucht's übrigens nicht), bei Rosenstolz eine Fußmatte, bei Johannes Oerding (der Freund von Ina Müller) ein T-Shirt, von Cristin Class (sehr interessante Musik!) gleich eine zweite CD, von Max Herre ein abgelaufener Gutschein für ein T-Shirt, bei Philip Poisel  den Soundtrack "What a man", bei Alin Coen und Emma 6 habe ich es vergessen, bei Jan Josef Liefers und Oblivion das lesenswerte Buch zur Musik "Soundtrack meiner Kindheit" - und bei der mir bis dato komplett unbekannten Anna Depenbusch eben eine Konzertkarte.

Anna Depenbusch haben wir zu Weihnachten rauf und runter gehört und gesehen, denn es lag eine DVD mit allen Liedern bei - aufgenommen in sagen wir privater Atmosphäre. Es ist ganz selten zu sehen, wie viel Freude jemand an seinem Beruf, Musik machen, hat. Jedes Lied wird mit einer persönlichen und glaubhaften Geschichte gekoppelt. "Die Mathematik der Anna Depenbusch in schwarz-weiß" heißt der sperrige Titel der Platte. Dahinter stecken eigentlich zwei Platten: die "große" mit Orchester, und diese "private", nur sie und das Klavier (schwarz-weiß eben). Traurige Stücke, verschmitzte Balladen und kultige Liebeslieder wechseln sich ab, gemeinsam ist allen der extrem gut zu Takt und Musik passende Text, der ein bisschen an Kreisler erinnert (nur nicht so makaber...).

Das Konzert fand im Kulturfenster in Heidelberg statt - eine Winzbühne von 3x3 Meter und bestuhlt für etwa 60 Leute. Natürlich war alles restlos ausverkauft, und eigentlich hoffnungslos zu klein für die Popularität, die Anna inzwischen erlangt hat.Das Konzert ist wohl eine Art Dankeschön an den Veranstalter, bei dem sie sozusagen ihren Durchbruch geschafft hat.

Sie erzählt auch die Entstehungsgeschichte der Platte. Sie hat sich abgeschottet in einem Schloss und von den Tontechnikern alles so einrichten lassen, dass sie die Aufnahmen selbst per Fernbedienung steuern konnte.

Anna spielt an diesem Abend quasi die komplette Platte, die wir kennen, plus einige alte Stücke. Sie spielt und erzählt mit einer solchen Freude, Herzlichkeit und Überzeugungskraft, als ob sie diese Geschichten zum ersten und nicht zum tausendsten Mal erzählen würde. Ein Mädchen zum Verlieben.


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