Der Freinsheimer Hof ist ja
bekanntermaßen unser Lieblingsrestaurant in der Pfalz, obwohl wir im
Grunde noch nie „regulär“ hier essen waren. Uns zieht es immer
zu den Specials, bei denen an einem Abend ein bestimmtes Motto im
Vordergrund steht. Diesmal war es das Olivenölmenü, das sonst immer
rasch ausgebucht war.
Mit den Eltern macht es noch mehr Spaß,
so dass wir zu viert unterwegs waren. Es war die erste Ausfahrt mit
dem neuen 5er, der vollgestopft ist mit Sicherheitstools:
Abstandsregler, Frontscheibeninfo, automatisches Bremsen, Warnen vor
Spurwechseln usw. Gut, dass man ab einem gewissen Alter die Zeichen
der Zeit erkennt und das Auto für sich reagieren lässt, wenn man
selbst zu langsam wird.


Ihr zur Seite stand Thomas Fuhlrott, der
die Öle präsentierte, indem er launig und gekonnt Passagen aus
einem sagen wir mal „Reiseführer“ : "Überleben in Italien: ...ohne verheiratet, überfahren oder verhaftet zu werden"
zum Besten gibt.
Schön ist vor allem, dass ein solcher
Abend absolut keine Verkaufsveranstaltung ist, obwohl sicher ein
Großteil der Gäste Öle oder Weine ordern würde. Hätten wir auch
– und der Vorsatz „machen wir dann daheim“ ist immer noch keine
Realität.
Das Menü war erstmals nicht
„Besonders“, Italienische Küche, die von Boquerones,
gebackenen Oliven, Tramezzini über Mozzarellazöpfe, Zitronen- und
Spinatravioli bis zu Steinbuttfilet und geschmorter Ochsenbacke reichte,
dann mit zwei Tiramisu im Glas ihren Abschluss fand. Es war alles gut.lecker und in Ordnung, aber der Pfiff und das im-Gedächtni-bleiben, den
andere Abende hatten, blieb diesmal aus. Auf jedem Tisch standen drei
Öle zum Verkosten (mit leckerem Brot): ein zitronig leichtes, ein
leicht bitteres und ein „normales“. Diese Öle wurden auch
verkocht.
Bei so viel Wein macht es Sinn, in
Freinsheim zu übernachten. Da der Freinsheimer Hof selbst nur über
vier Zimmer verfügt, haben wir das letzte freie an die Eltern abgetreten,
während wir im nahen „Hornung“ unser Haupt gebettet haben. Das
würden wir jederzeit wieder machen (für eine Nacht).
Das Zimmer im Freinsheimer Hof
war wohl sehr hübsch, aber das Frühstück war fast schon eine
Frechheit. Ersten hat man mit uns vieren trotz Anmeldung nicht
gerechnet. Dann wurde das karge Buffet, das für die vier anderen
Gäste bestimmt war, wegen uns nicht erweitert. 0,2 l Orangensaft für
uns vier, keine Brötchen mehr, wenig Wurst und Käse, absolut nichts
besonderes (nicht mal ein gescheites Müsli). Da hätten wir von
einem solchen Haus doch deutlich mehr erwartet – zumal bei diesem
Preis (15 Euro pro Nase). Egal, und auch nur ein kleiner Wermutstropfen auf einen
ansonsten gelungenen Abend.
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