Sonntag, 1. Juli 2012

Olivenölmenü im "Freinsheimer Hof " (21. April 2012)


Der Freinsheimer Hof ist ja bekanntermaßen unser Lieblingsrestaurant in der Pfalz, obwohl wir im Grunde noch nie „regulär“ hier essen waren. Uns zieht es immer zu den Specials, bei denen an einem Abend ein bestimmtes Motto im Vordergrund steht. Diesmal war es das Olivenölmenü, das sonst immer rasch ausgebucht war. 

Mit den Eltern macht es noch mehr Spaß, so dass wir zu viert unterwegs waren. Es war die erste Ausfahrt mit dem neuen 5er, der vollgestopft ist mit Sicherheitstools: Abstandsregler, Frontscheibeninfo, automatisches Bremsen, Warnen vor Spurwechseln usw. Gut, dass man ab einem gewissen Alter die Zeichen der Zeit erkennt und das Auto für sich reagieren lässt, wenn man selbst zu langsam wird.

Zurück zum Menü: Bei den Specials wird für 80 EUR ein „all inclusive“ angeboten: Neben dem 5-Gang-Menü gibt es korrespondierende Weine, vorher ein Apero und Kaffee zum Schluss. Auch die vielen Liter Wasser, die wir verbrauchen, sind im Preis inbegriffen. Viel Gewinn macht Herr Jacobs so nicht.
Der Abend läutet Oliandi, das Olivenölfest im Zellertal, ein. Die Öle stammen daher auch von ZAIT, dem ortsansässigen Importeur, und die Weine natürlich von WICK. Martina Wick führte auf charmante Weise durch den Abend mit einfühlenden Geschichten rund um ihre Weine. Die Wick-Weine hatte ich immer eher negativ in Erinnerung – warum auch immer. Dieser Abend war der Beweis des Gegenteils: bis auf den Barrique (Pfalz und Rotwein passt halt nicht so recht zusammen) waren die weißen und Rosé-Weine wunderbar. In Erinnerung ist vor allem der „Kaleidoskop“ geblieben, ein Cuvee aus Weiß- und Grauburgunder.
Ihr zur Seite stand Thomas Fuhlrott, der die Öle präsentierte, indem er launig und gekonnt Passagen aus einem sagen wir mal „Reiseführer“ : "Überleben in Italien: ...ohne verheiratet, überfahren oder verhaftet zu werden"
zum Besten gibt.

Schön ist vor allem, dass ein solcher Abend absolut keine Verkaufsveranstaltung ist, obwohl sicher ein Großteil der Gäste Öle oder Weine ordern würde. Hätten wir auch – und der Vorsatz „machen wir dann daheim“ ist immer noch keine Realität.
Das Menü war erstmals nicht „Besonders“, Italienische Küche, die von Boquerones, gebackenen Oliven, Tramezzini über Mozzarellazöpfe, Zitronen- und Spinatravioli bis zu Steinbuttfilet und geschmorter Ochsenbacke reichte, dann mit zwei Tiramisu im Glas ihren Abschluss fand. Es war alles gut.lecker und in Ordnung, aber der Pfiff und das im-Gedächtni-bleiben, den andere Abende hatten, blieb diesmal aus. Auf jedem Tisch standen drei Öle zum Verkosten (mit leckerem Brot): ein zitronig leichtes, ein leicht bitteres und ein „normales“. Diese Öle wurden auch verkocht.

Bei so viel Wein macht es Sinn, in Freinsheim zu übernachten. Da der Freinsheimer Hof selbst nur über vier Zimmer verfügt, haben wir das letzte freie an die Eltern abgetreten, während wir im nahen „Hornung“ unser Haupt gebettet haben. Das würden wir jederzeit wieder machen (für eine Nacht). 
Das Zimmer im Freinsheimer Hof war wohl sehr hübsch, aber das Frühstück war fast schon eine Frechheit. Ersten hat man mit uns vieren trotz Anmeldung nicht gerechnet. Dann wurde das karge Buffet, das für die vier anderen Gäste bestimmt war, wegen uns nicht erweitert. 0,2 l Orangensaft für uns vier, keine Brötchen mehr, wenig Wurst und Käse, absolut nichts besonderes (nicht mal ein gescheites Müsli). Da hätten wir von einem solchen Haus doch deutlich mehr erwartet – zumal bei diesem Preis (15 Euro pro Nase). Egal, und auch nur ein kleiner Wermutstropfen auf einen ansonsten gelungenen Abend.

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