Sonntag, 11. September 2011

Brot und Tomatenlust

Und da sage mal einer, Friedrichsfeld hat nichts zu bieten. Klar gibt es schönere Ecken, aber hier gibt es auch zwei Adressen, die nicht nur die Restaurants, die das Besondere pflegen, zu ihren Stammlieferanten gemacht haben.
Zum einen ist das die Bäckerei Kapp, die vom "FEINSCHMECKER“ als eine der besten Bäckereien Deutschlands ausgezeichnet wurde. Man mag zu diesem Magazin stehen, wie man will, aber hier irren sie sich nicht.
Kennengelernt haben wir das Brot daher auch in einem Restaurant, nicht wissend, dass die Bäckerei in Fahrradentfernung liegt. Die illustre Liste der belieferten Restaurants findet sich auf der Homepage - übrigens genauso wie eine Menge Rezepte zum Nachbacken. Ob es dann aber genauso gut schmeckt ...?

Es gibt auch ein Kapp-Brot mit Tomaten aus der Tomatenlust. Womit wir beim zweiten Thema wären ... Aufgefallen sind uns die Schilder "Tomatenlust" schon vor Jahren. An willkürlichen Stellen in und um Friedrichsfeld weist ein kleines Schild auf eine ganz besondere Lust hin. Der Weg dahin blieb uns aber immer in Rätsel, denn fuhr man dem Schild nach, war man spätestens an der nächsten Kreuzung ratlos, ob es nun nach rechts oder links geht. Zu Hause angekommen war das Thema dann aus dem Sinn, bis zum nächsten Mal ... Irgendwann haben wir dann endlich recherchiert und eine Adresse und eine Parallele gefunden. Daher erst mal ein kurzer Einschub.

Wir selbst bauen seit knapp 10 Jahren Tomaten aus "Alten Sorten" an. Auf der IHM in München sind wir auf Christian Herb gestoßen, der einen Stand mit unzähligen alten Tomatensorten hatte, die er versucht zu rekultivieren und sie so vor dem Vergessen zu bewahren. Anfangs haben wir Samen für ein paar Cent gekauft, später dann kleine Pflänzchen für 1 Euro. Und wenn es geht, essen wir seither keine anderen Tomaten mehr, denn die Vielfalt an Geschmäckern und vor allem das Fleischige hat es uns angetan. Die Tomaten beinhalten kaum Wasser sondern fast ausschließlich Fruchtfleisch, so dass es ein Erlebnis der besonderen Art ist, die Tomaten aufzuschneiden und mit gutem Öl und Balsamico zu beträufeln. Im Sommer braucht man zum Abendessen kaum mehr dazu als vielleicht ein Brot vom Bäcker Kapp. Christian Herb finden wir mittlerweile nicht nur auf der IHM sondern auf allen größeren Märkten auch in der Pfälzer Umgebung, so dass wir meist etwa 20 Pflanzen kaufen, von denen wir dann etwa 15 einpflanzen, von denen dann 10 überleben ... Genug, um uns einen tomatigen Sommer zu bescheren.

Die "Tomatenlust" verfolgt das gleiche Prinzip. Mervi Treiber baut in größerem Stil alte Tomatensorten an und beliefert Restaurants, arbeitet mit Kochschulen zusammen und verkauft auf den Märkten der Umgebung. Gut für uns ist der Verkaufsstand in der Friedrichsfelder Pampa. Dort werden Schälchen mit bunt gemischten 500 Gramm für 3 EUR verkauft - zum Mitnehmen und Geld in die Kasse werfen. Wir hoffen mal, dass das Vertrauensprinzip lange überlebt!

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